Samstag, 23. April 2011

Schwarzer Heilbutt und grüner Spargel an Beurre Blanc

Es ist mal wieder Spargelzeit und es gibt weissen Spargel an jeder Ecke. Schöner feiner grüner Spargel ist aber bei uns eher eine Seltenheit, deshalb musste ich zugreifen, als ich heute wunderschönen jungen grünen Spargel entdeckt habe. Der Fischdealer meines Vertrauens hatte dazu noch sehr schöne Filets vom schwarzen Heilbutt im Angebot, damit stand das Rezept schon weitgehend fest. Zu Spargel passt Butter in jeder Form. Statt aber zum x-ten mal eine Hollandaise-Variante zu basteln habe ich mich heute einem französischen Klassiker, der Beurre Blanc, gewidmet.



Bauanleitung:

Jungen grünen Spargel waschen und die unteren Enden abschneiden. Die Stangen in mundgerechte Stücke schneiden. Etwas Butter in einer Pfanne zerlassen und das Wasser ausdampfen lassen, dann die Spargelstangen in der Butter bei wenig Hitze anschwenken. Grüner Spargel darf noch etwas Biss haben. Kleine Steinchampignons putzen und ebenfalls anschwenken, bis sie durchgegart sind. Im gleichen Fett (ggf. immer wieder Butter nachlegen) wird jetzt der Heilbutt auf ganz kleiner Flamme von beiden Seiten angebraten. Der Fisch soll innen noch glasig sein.

Für die Beurre Blanc wird der Bratensatz aus der Pfanne weiterverarbeitet, wir wollen alle angesammelten Aromen mitnehmen. Nochmal etwas Butter nachlegen und darin eine in Würfel geschnittene Schalotte glasig anschwitzen. Mit 1/4 Weisswein ablöschen und einreduzieren, bis fast nichts mehr übrig ist. Die Hitze reduzieren und auf ganz kleiner Flamme (sonst gerinnt die Sauce) nach und nach 250g kalte Butter zugeben und mit dem Schneebesen unterschlagen. Hierbei soll die Butter nicht in der Sauce "verlaufen", sie muss bevor sie komplett schmilzt eingearbeitet sein, sonst bekommt die Sauce keine schöne konsistenz. Die Sauce mit Zitronensaft, schwarzem Pfeffer und Salz abschmecken. In der Haute Cuisine wird die Beurre Blanc jetzt nochmal durchpassiert. Ich lasse aber gerne die Schalottenwürfel in der Sauce, das ist zwar etwas rustikaler, gibt aber auch zusätzliches Aroma.

Alle Zutaten mit der Sauce anrichten und mit Fleur de Sel und schwarzem Peffer aus der Mühle würzen.

Samstag, 16. Oktober 2010

Rosa gebratenes Rehsteak mit Sauerkirschrahmsauce

Es ist Herbst, es ist kalt und es regnet. Aber als kleine Entschädigung gibt es endlich wieder frisches Wildfleisch. Daher war heute ein Wildgenuss der besonderen Art mit einer geradezu magischen Sauce angesagt.


Sauerkirsch-Rahmsauce:

3 EL Zucker in einem Topf schmelzen und goldbraun karamellisieren lassen. mit 1/4l Rotwein ablöschen, mit Zimtstangen, Koriander, Kardamom, Sternanis, Muskatblüte, Muskatnuss und Piment würzen und auf die Hälfte einkochen lassen. Topf vom Feuer nehmen und Sauerkirschen 30 Minuten darin ziehen lassen. Kirschen herausnehmen und 1/4l Wildfond zur Weinreduktion geben, erneut auf die Hälfte einkochen. 3-4 EL Schlagsahne einrühren und die Sauce mit Salz, Pfeffer und einem Spritzer Reisessig abschmecken. Die Kirschen wieder in die Sauce geben.

Rehsteak:

In einer Pfanne Butterschmalz zerlassen, Rosmarin, Thymian, ein paar Wachholderbeeren und ein Lorbeerblatt kurz anbrutzeln. Das Rehsteak von allen Seiten kurz aber kräftig anbraten, dann in der Pfanne im Ofen bei 80° ca. 30 Minuten garziehen lassen, immer wieder mit dem Bratfett übergießen. Nach dem Anrichten mit schwarzem Pfeffer aus der Mühle und Fleur de Sel bestreuen.

Blumenkohlgemüse:

Zum Steak habe ich mich heute für einen ganz klassisch zubereiteten Blumenkohl entschieden. Blumenkohl hierzu in Röschen schneiden und in Salzwasser garen. In einem zweiten Topf großzügig Butter schmelzen und 1EL Mehl darin anrösten (nicht dunkel werden lassen). Mehlschwitze mit dem Kochwasser des Blumenkohls ablöschen und ca. 15 Minuten köcheln lassen, dann 2EL Sahne einrühren. Mit Pfeffer, Salz, einer Prise Zucker, Muskatnuss und einem Schuss Zitronensaft abschmecken. Das Gemüse mit der Sauce anrichten und mit trocken gerösteten, gehobelten Mandeln bestreuen.

Samstag, 29. Mai 2010

Straussensteak mit gratiniertem Spargel

Heute ist mir unverhofft ein leckerer Strauss über den Weg gelaufen (zum Glück in der Metzgertheke, nicht vors Auto). Spargel gibts eh grad an jeder Ecke also stand der Plan für das heutige Essen ganz schnell fest.


Gratinierter Spargel

Spargel schälen und in eine gebutterte Auflaufform legen. Creme Fraiche mit Schinkenwürfeln und geriebenem Emmentaler vermischen und mit Salz, Zucker, Pfeffer und etwas Zitronensaft abschmecken. Die Pampe über die Spargelstangen geben und alles im Ofen bei 180° ca. 25 Minuten brutzeln lassen. Den Garzustand des Spargels kann man leicht herausfinden, wenn man ihn mit einer Roulandennadel anpiekst. Am Schluss noch etwas geriebenen Emmentaler und etwas Pfeffer drübergeben und kurz übergrillen.

Straußenfilet

In einer Pfanne ein paar Schalottenwüfel in Rapsöl kurz anschwitzen. Das Steak in der gleichen Pfanne von beiden Seiten ca. 3-5 Minuten bei mittlerer Hitze braten, es sollte noch rosa sein. Das Steak aufschneiden, mit frischem Pfeffer und Fleur de Sel würzen und mit den angebratenen Schalottenwürfeln servieren.

Dazu passt strotz Spargel ein schöner spanischer Rotwein

Samstag, 15. Mai 2010

Schäfchen mit lauwarmem Spargelsalat

Heute gabs mal wieder was schnelles zwischendurch. Beim Metzger gabs schönes württembergisches Lammkotelett und Spargel hat sowieso grad Saison. Das kam dabei raus:

Lammkotelett

Das Fleisch kam für einige Stunden in eine Marinade aus einem milden, fruchtigen Olivenöl aus der Toskana, Pfeffer, etwas Chili und frischen Kräutern der Provence.


Nach dem Marinieren kam das Fleisch zusammen mit einer in Ringe geschnittenen Schalotte und etwas Knoblauch von jeder Seite kurz in die heisse Pfanne für paar leckere Röstaromen und durfte dann bei 80° ca. 20 Minuten im Ofen garen. Es sollte nicht mehr blutig aber innen noch rosa sein (Kerntemperatur ca. 65°).

Spargelsalat

Spargel schälen, in mundgerechte Stücke schnibbeln und in kräftig gesalzenem und gezuckertem Wasser (muss richtig nach was schmecken) ca. 15-20 min. köcheln lassen. Eine Hand voll Kirschtomaten in gut warmem Wasser etwas erwärmen. Für die Marinade 1 Schalotte kleinschnipseln, 1 Becher Sauerrahm, Saft von einer halben Zitrone und eine zermatschte Knoblauchzehe vermischen, mit Salz, Zucker, Pfeffer und Kräutern nach Wahl abschmecken. Die warmen Spargelstücke und halbierten Tomaten in die Marinade geben und geniessen.

Samstag, 1. Mai 2010

1. Mai - Schweinerei

Was soll man am 1. Mai bei schönen Wetter machen, wenn nicht grillen. Da wir mitten in der Spargelzeit sind, ist das leckere Gemüse natürlich unvermeidlich. Dazu gabs lecker Schweinefilet im Schinkenmantel.


Spargel + Hollandaise

Wie man Spargel und Hollandaise macht, wird an dieser Stelle nicht verraten, der geneigte Leser möge die Suchfunktion des Blogs bemühen und sich eine Variante herauspicken ;-)

Schweinefilet

Das Filet kam heute passend zum Spargel in einen Mantel aus schwarzwälder Schinken. Dazu dünn geschnittenen schwarzwälder Schinken auf einem Brett auslegen, mit Senf bestreichen und mit frischem Pfeffer aus der Mühle kräftig würzen. Das Filet auf die "Schinkenfläche" legen und einwickeln. Dann kommt das Filet mit einem Bratentermometer gespickt auf den Rost des geschlossenen Kugelgrills und muss ca. 20 Minuten schmurgeln. Bei ca. 70° Kerntemperatur ist die Sau saftig und noch leicht rosa.

Das Filet in Scheiben geschnitten anrichten und nochmal mit etwas Pfeffer und Fleur de Sel würzen. Dazu gabs bei uns einen leckeren Riesling aus der Ortenau.

Donnerstag, 8. April 2010

Mal wieder was unösterliches...

Endlich mal wieder Ostern und somit ein paar freie Tage an denen wir wieder kochen können. Angespornt durch den Besuch eines richtig leckeren Restaurants diese Woche (http://www.kluetturm-restaurant.de), hab ich Tiger dazu überredet, endlich mal wieder ne gemeinsame Kochsession zu machen. Inspiriert durch unseren Urlaub kurz zuvor, war er natürlich sofort mit dabei und hat von dort die Nachtischidee mitgebracht.


Ziegenkäse brulée mit Himbeeren auf Salatbett (Joerg)

Diesen Salat hatte ich diese Woche als Vorspeise und musste ihn etwas abgewandelt gleich mal nachbauen.


300g Himbeeren (können auch durchaus gefrorene sein), zusammen mit etwas Balsamico, etwas Zitrone, 50g Zucker zerkleinern und mit Salz und Pfeffer zu einer süßen Himbeersalatsoße abschmecken. Ein kleiner runder Ziegenkäse mit etwas Zucker bestreuen und dann vorsichtig mit dem Bunsenbrenner karamellisieren.

Für das Salatbett kommen 1 kleiner Eisbergsalatkopf und 1 Radicchio, 1/2 gelbe Paprika, 10 Cocktailtomaten und 1 Chicoree zusammen. Garniert wird das ganze mit ein paar frischen Himbeeren.



Pavé du lotte sur lentilles balsamiques et mille feuille avec des légumes sautés (Joerg)

...oder zu Deutsch: Seeteufel auf Balsamicolinsen und Blätterteig mit gebratenem Gemüse. Klingt nur direkt auf Französisch oder zumindest bei Verwendung von Franzismen (wie es in einigen Restaurants üblich ist) gleich viel besser. Eine ähnliche Aufstellung habe ich in einer Restaurantkarte gefunden und dachte mir, ich probier die Kombination selbst mal aus.

Balsamicolinsen:
Etwas Butter mit Olivenöl erhitzen, 2 Schalotten in kleine Würfel schneiden und leicht anrösten und mit 200ml weißem Burgunder und 400ml Gemüsefonds ablöschen. 150g gelbe Linsen kurz waschen, dazugeben und Flüssigkeit fast komplett einreduzieren lassen. Kurz vor Schluss ein Schuss leichten Balsamico dazugeben. Mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker abschmecken.

Fischsößchen:
Etwas Butter mit Olivenöl erhitzen, 2 Schalotten in kleine Würfel schneiden und leicht anrösten und mit 200ml weißem Burgunder und 400ml Fischfonds ablöschen. Bis auf ein Drittel einreduzieren lassen, 100g Seeteufel dazu geben und mit dem Zauberstab pürieren. Mit etwas JBK abbinden.

Blätterteig:
Während die Linsen und das Fischsößchen einreduzieren, Backofen auf 200°C vorheizen, runde Plätzchen mit etwa 10cm Durchmesser aus dem Blätterteig ausschneiden und blind backen. Nach 20 Minuten die Blätterteigplätzchen aus dem Ofen nehmen und zur Seite stellen. Kurz vorm Anrichten, die Blätterteigplätzen nochmals im Ofen kurz


Seeteufel:
Seeteufelfilet in gleich große Stücke schneiden und in einen Topf geben. Etwas Olivenöl über die Seeteufelstücke geben und etwas Salz, Pfeffer, Majoran und Oregano oben auf den Seeteufel streuen. Bei einer Temperatur von etwa 85°C für ca. 1h garen lassen, bis eine Kerntemperatur von 50-55°C erreicht ist.

Gebratenes Gemüse:
2 Karrotten und 1 kleine Kohlrabi schälen und in kleine Stifte schneiden. Kurz in Olivenöl anbraten, bis die Karotten weich sind. Gemüse aus der Pfanne nehmen und auf ein paar Küchentüchern ablegen, damit sie nicht ganz so fettig sind.


Scharfes Orangen-Ingwer-Sorbet mit Schokokaramellbruch (Joerg)

100g Ingwer schälen und in kleine Stückchen schneiden. Mit dem Saft von 6 Orangen vermischen und mit dem Zauberstab pürieren. 200g Traubenzucker dazu geben, mit 2g Agar-Agar kurz erhitzen und nach kurzer Abkühlungsphase in die Eismaschine geben.


Der Schokokaramellbruch ist leider nicht meine Erfindung, deshalb verweise ich hier hin: http://chadzilla.typepad.com


Eispalatschinken (Tiger)

Das Dessert ist grob angelehnt an die gleichnamige Kreation aus dem Kirchenwirt im Kauntertal/Tirol. Da ich mir das beim letzten Besuch dort nicht gegönnt habe, musste ich mir es halt selbst machen ;-)



Vanilleeis:
Eine Vanilleschote aufschlitzen und auskratzen. In einem großen Topf 250ml Milch und 250ml Sahne erhitzen, Vanilleschote und Vanillemark zugeben und ca. 15 Minuten ziehen lassen, dabei immer wieder umrühren, sonst gibts ne eklige Milchhaut. 5 Eigelb mit 50g Zucker ca. 3 Minuten in einer Schüssel cremig aufschlagen. Die Milch-Sahne-Vanille Mischung in die Eier geben und alles zurück in den Topf schütten. Langsam erwärmen und zur Rose abziehen, dann in der Eismaschine Runden fahren lassen.

Pfannkuchen:
250g Mehl in eine Schüssel geben. In der Mitte eine Vertiefung machen, 4 Eier, 3/8l Milch, nach Belieben Zucker und eine Prise Salz hineingeben. Von innen nach außen langsam das Mehl einrühren, dann gibts keine Klümpchen. Den Teig 30 Minuten quellen lassen, dann in einer Pfanne mit etwas Butteschmalz Pfannkuchen ausbacken.


Warmes Kirschkompott:
Entsteinte Kirschen aus dem Glas oder vom Baum (je nach Verfügbarkeit) mit etwas Wasser (oder Kirschbrühe aus dem Glas) erhitzen. 1TL Pfeilwurzstärke in etwas kaltem Wasser auflösen und in die Kirschen einrühren, bis das Kompott bindet.

Schokosauce:
1 Tafel Schokolade (nach Geschmack Milch oder Zartbitter) zerbröseln und schmelzen. Vorsichtig etwas Milch zugeben und zu einer homogenen Masser verrühren, dann abkühlen lassen. Durch die Milch wird die Schokolade beim Abkühlen nicht wieder fest.

Anrichten:
Aus dem Eis eine Wurst formen und in einen Pfannkuchen einwickeln. Die Eisroulade leicht schräg in Scheiben schneiden, mit Kirschkompott und etwas frisch gewhippter Sahne anrichten, mit Schokosauce verzieren.

Dienstag, 29. Dezember 2009

Nachtrag zu Weihnachten

Nach den üblichen Weihnachtsvöllereien haben wir dieses Mal den Hauptgang einfach mal weggelassen

Mango-Gazpacho (Joerg)

In Anlehnung an die Kirsch-Gazpacho war heute Mango an der Reihe. Dazu gab es etwas Serrano-Schinken und in Olivenöl angeröstetes Kartoffelbrot.

Für die Gazpacho einfach 1 gelbe Paprika, 1/2 grüne Paprika, 2 Mangos, 100g Weißbrot ohne Krume vorbereiten und zusammen mit 50ml Melfor und 100ml Olivenöl in einen Mixer geben. Zu einer homogenen Masse mixen und mit Salz, Pfeffer und etwas Muskat abschmecken.


Walnusseis mit Apfelscheiben und Blätterteigwaffeln (Tiger)



Walnusseis hatten wir schonmal hier im im Blog, daher kommt hier eine alternative Version: 100g Zucker in einem Topf schmelzen und leicht braun werden lassen. Großzügig gehackte Walnusskerne einstreuen und im Karamell leicht anbrutzeln lassen. Mit etwas Wasser ablöschen und zu einer Zucker-Nuss-Schmiere rühren. In einem großen Topf 250ml Milch und 250ml Sahne erhitzen. 5 Eigelb mit 50g Zucker ca. 3 Minuten in einer Schüssel cremig aufschlagen. Die Milch-Sahne Mischung in die Eier geben und alles zurück in den Topf schütten. Langsam erwärmen und zur Rose abziehen (ca. 85-90°, nicht wärmer, dann gibts Rührei). Die Walnusspampe einrühren und alles in der Eismaschine durchgefrieren.

Für die Blätterteig-Waffeln fertigen Blätterteig auf einem Blech auspacken. Mit Puderzucker bestreuen und mit einem Pizzarad erst in Rechtecke, dann diagonal in Dreiecke schneiden. Aufbacken, bis der Blätterteig aufblubbert und der Puderzucker braun wird, dann sofort rausnehmen. Die Dreiecke kann man jetzt an den Schnittkanten prima zerteilen.

Die Apfelscheiben werden mit Zitronensaft beträufelt, ebenfalls mit Puderzucker bestreut und kommen bei Vollgas unter den Backofen-Grill, bis sie weich werden und leicht gebräunt sind. Am Schluss alles noch mit etwas Haselnusskrokant dekorativ bestreuen.