Donnerstag, 1. Mai 2008

Schnitzel mit in Zucker gebratener Paprika

Im Kühlschrank lagen noch schöne Schweineschnitzel herum, die irgendwie verarbeitet werden wollten. Ein Blick ins Gemüsefach hat dann noch eine dicke rote Paprika zu Tage gefördert. Klassisches Paprikaschnitzel war mir irgendwie heute nicht sommerlich genug und zu stressig, also musste irgendwas anderes passieren. Das war das Ergebnis:


Die Grundidee zum exclusiven Paprika-Gemüse stammt mal wieder aus dem Buch "Molekulare Küche" von Thomas Vilgis. Und so gehts: In einer Pfanne mildes Olivenöl erhitzen und in streifen geschnibbelte Paprika darin etwas anbraten. 2-3 EL Zucker hinzugeben und schmelzen lassen (Temperatur: ca 150°). Da der Zucker sich im Öl nicht sinnvoll auflösen kann, lagert er sich an die Paprikastreifen an. Durch das verdampfende Wasser aus der Paprika wird die Temperatur automatisch kontrolliert. Wenn die Paprikastreifen etwas weich sind, kräftig mit schwarzem Pfeffer aus der Mühle und Salz abschmecken. Man muss schon ordentlich salzen, um gegen den Zucker anzukommen.

Das Schnitzel kann man parallel zubereiten, ich habe mich für die ganz klassische "Wiener Art" entschieden. Das Schnitzel wird dazu schön geklopft und gewürzt und dann in Mehl, Ei und Semmelbrösel paniert. Dann wird das Schnitzel von jeder Seite ca. 4 Minuten in viel heißem Butterschmalz ausgebacken. Entscheidend für ein gutes Schnitzel ist das Timing. Die Kruste soll leicht gebräunt und knusprig sein, das Schnitzel gerade so durch aber saftig. Weicheier können auch hier mit dem Fleischthermometer arbeiten und eine Kerntemperatur von ca. 75° anpeilen. Vor dem Servieren, das Schnitzel mit Zitronensaft beträufeln, das gibt einen besonders leckeren Geschmack.

Fazit: Thomas Vilgis spricht bei der speziellen Zubereitungsart der Paprika von einer "molekularen Geschmacksexplosion" und er sollte recht behalten. Die Aromen der Paprika werden sensationell herausgearbeitet und durch den Zucker und die Würzung wunderbar ergänzt. Das Schnitzel hat prima dazu gepasst, das Gemüse kann aber auch zu vielen anderen Gerichten serviert werden, im Originalrezept von Thomas Vilgis kommt Thunfisch auf den Teller.

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